Mikrofon-Charakteristiken

In dem Bürgerfunk Technikkunde Seminar 2, gab es einen Einblick in die Anwendung von den verschiedenen Mikrofoncharakteristiken, Mikrofontypen und Nachbearbeitungsverfahren und was sie bewirken.
Hier stelle ich noch mal kurz einen Überblick über das Seminar zusammen.

Im wesentlichen muss man unterscheiden zwischen 3 grundsätzlichen Mikrofontypen.

Das dynamische Mikrofon – Bändchen Mikrofon – Kondensatormikrofon

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Schaubilder oben:  Arne Nordmann / CC BY-SA 2.0
Schaubild unten: Kevin – Own Illustration /  CC BY-SA 3.0

Nützliche Infos zum dynamischen Mikrofon.
Nützliche Infos zum Kondensatormikrofon.

Alle Mikrofone verfügen über unterschiedliche Mikrofoncharakteristiken.
Diese Mikrofoncharakteristiken werden auch als Richtcharakteristik bezeichnet.


Kugel – Niere – Superniere

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Bild links: Galak76 / CC BY-SA 3.0 | Bild mitte: Nicoguaro / CC BY-SA 3.0| Bild rechts: Galak76 / CC BY-SA 3.0 

Die Richtcharakteristik eines Mikrofons ist frequenzabhängig.
Je nachdem welche Schallquelle man aufnimmt muss man diese Frequenzabhängigkeit in der Mikrofoncharakteristik berücksichtigen.
Hier findet man weitere Infos

Unterschiedliche Frequenzencharakteristiken

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Bild: Galak76 / CC BY-SA 3.0

Für moderne Wave Audiorecorder ist es empfehlenswert Elektret-Kondensator-Mikrofone zu verwenden. Dynamische Mikrofone haben einen zu geringen Pegel und liefern zu leise und dumpfe Aufnahmen. Die spannungsgespeisten Elektretkapseln sind sehr viel empfindlicher und liefern einen ausreichenden Mikrofonpegel für die Aufnahme.

Empfehlenswert ist es die Aufnahmen mit genug Headroom, auch Aussteuerungsreserve genannt, durchzuführen. https://de.wikipedia.org/wiki/Aussteuerungsreserve
Also nicht auf 0 dB aus zu steuern, sondern mit -10 dB bis maximal -6 dB die Aufnahmen durchzuführen um so genannte Transienten ausgleichen zu können.
Transienten sind Spitzen in den sogenannten ein Schwingungsvorgängen eines Schallereignisses. https://de.wikipedia.org/wiki/Transiente

Beim Audio Digitalschnitt in der Nachbearbeitung können diese mit -6 bis -10 dB durchgeführte Aufnahmen dann mit dem Lautstärketool normalisiert werden, umso auf die notwendige 0 dB zu kommen. Mit Hardlimiting oder Dynamik Processing können diese Aufnahmen auch noch um 2-3 dB
angehoben werden wenn man als maximal Lautstärke 0 dB angibt. Dadurch geht zwar etwas Dynamik verloren aber die Stimmen in der Aufnahme werden präsenter.
Hardlimiting oder Dynamik Processing Tools findet man in den meisten Schnittsystemen, um der Aufnahme im fertigen Beitrag mehr Punch zu geben.
Allerdings sollte man darauf achten mit dem Hardlimiting oder der Dynamikkompression nicht zu „hart“ zu arbeiten, denn damit macht man vor allem die leisen Stellen in einer Aufnahme lauter.
https://de.wikipedia.org/wiki/Kompresso … beitung%29

Übertreibt man das mit der Dynamikkompression, erhält man sehr harte und fast schon „brüllende“ Aufnahmen, die einen sehr an Werbeblocks im Radio erinnern.
Man muss dabei darauf achten den natürlichen Dynamikumfang der Aufnahme, oder der Sprache zu erhalten und die Dynamikanpassung unmerklich für den Hörer einzufügen.
Der Vorteil dieses Vorgehens ist aber die größere Präsenz der Aufnahme, im Vergleich zu hartkomprimierter Musik oder eben Werbeblocks im Radio, hat sie dadurch von der Lautheit mehr Bestand.

Wichtig ist das man das Dynamikkompressing, oder Hardlimiting, nur ein einziges Mal ganz am Ende z.B. beim Finalisieren eines komplett fertig geschnittenen Beitrages durchführt.
Dabei ist darauf zu achten das man nicht einzelne Tracks mehrfach mit Dynamikkompressionstools bearbeitet, das erzeugt einen schlechten, „harten“ Klang.

Besser ist es schon bei der Aufnahme darauf zu achten, nahe genug mit dem Mikrofon an der Schallquelle gewesen zu sein und die Aufnahmen in einem ruhigen Raum durchzuführen, um dabei schon den optimalen Aufnahmepegel zu erreichen. Hinterher lässt sich selten noch etwas retten. Was auf der Aufnahme einmal drauf ist lässt sich nicht mehr herausrechnen.

Der Umgang mit Mikrofonen bei der Aufnahme muss erlernt werden. Hierbei hilft die empirische Erfahrung des eigenen Gehörs.
Grundsätzlich ist es sehr wichtig dass man während der Aufnahme einen Stereo-Kopfhörer auf beiden Ohren trägt, und die gesamte Aufnahme über das Mikrofon mithilfe dieses Abhörens während des gesamten Vorgangs kontrolliert und auf Qualität, Klang und Lautheit überprüft. Für Anfänger ist es empfehlenswert erste Feldversuche spielerisch mit dem sammeln von Klangereignissen durchzuführen, um ein Gefühl dafür zu bekommen. Dann erlernt sich neben her auch der Umgang mit der Technik, Einstell-Werte und dB, Anspruchsverhalten des Mikrofons und eigene aktive Maßnahmen.

Beachtet man bei der Aufzeichnung gelegentlich den Aufnahmepegel auf dem Recorder und führt Aufnahmen grundsätzlich mit aufgesetzten Kopfhörern zum mithören durch,
erarbeitet man sich damit über die Zeit ein gesundes Empfinden für eine gute Audioaufnahme. Man lernt sein eigenes Aufnahmeequipment, das Mikrofon, den Recorder, die richtige Pegeleinstellung und den Kopfhörer kennen.
So lässt sich dann auch in schwierigen Situationen oft noch das Optimum an Klang aus einem Schallereignis heraus holen, weil man die Grenzen seines eigenen Aufnahmeequipments kennt
und man bringt immer eine gut sendbare Aufnahme mit.

 

Ein Beitrag von Christoph Cech.

Beitragsfoto: TheAngryTeddy via pixabay