Recording im Homeoffice und USB-Mikrofonie

Die Technikkunde Online – Sommerakademie 2020 ermöglicht technikaffinen Menschen aus dem Bürgerfunk und aus Campusradios Einblicke in neue technische Möglichkeiten und Wege, wie die Arbeit optimiert werden kann. Bei dem ersten Termin ging es um „Recording im Homeoffice und USB-Mikrofonie“. Das Onlineseminar leitete Andreas Meske. Alle vorgestellten Geräte sind Modellbeispiele. Sie sind teilweise schon länger auf dem Markt.

Behandelt wurden folgende Punkte:
1) USB-Mikrofonie
2) Bestehende Mikrofone einbinden
3) Wenn mehr Mikrofone benötigt werden
4) Smartphone
5) Fehlende oder kaputte Audio-Eingänge

Durch die Corona-Pandemie sind flexible Audioaufnahmen im Home Office noch wichtiger geworden. Technische Möglichkeiten, wie die Mikrofonie im heimischen Wohnzimmer aussehen kann, sind vielfältig und je nach persönlichen Präferenzen und Budgetvorstellungen variabel. Hier folgt eine Auswahl an USB-Mikrofonen und Aufnahmemöglichkeiten. Im Netz findet man bei der Suche auch weitere ähnliche Produkte.

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1) USB-Mikrofonie

tBone SC440 – Einfaches USB-Mikrofon

the t.bone SC 440 USB
Das Mikrofon wird an das präferierte Endgerät per USB angeschlossen. Aufnahmeoptionen müssen in den Soundeinstellungen des PCs oder Laptops eingestellt werden. Das Gerät hat keinen Gain-Regler. Mit ca. 50 Euro gehört es zu den preisgünstigeren Mikrofonen.

 

Rode Podcaster

Rode Podcaster
Das Rode Podcaster Mikrofon (ca. 190 €) hat eine dynamische Großmembran-Kapsel. Vorteile der verschiedenen Mikrofoncharakteristika sind auch auf dieser Homepage zusammengefasst (Verlinkung). Am Mikrofon ist ein regelbarer Kopfhörerverstärker. Insgesamt wird neben dem Mikrofon noch weiteres Equipment empfohlen, was diese Alternative durchaus kostspielig macht. Benötigt wird u.a. Stativ (ca. 80 Euro), Windschutz (ca. 15 Euro) und Spinne (ca. 40 Euro).

 

Zoom H4n – Aufnahmegerät

Zoom H4N Pro
Das Aufnahmegerät Zoom H4n Pro (ca. 220 €, auf dem Foto ist das Vorgängermodell H4n) kann auch als Mikrofon am PC oder Laptop genutzt werden. Wenn das Gerät schon vorhanden ist, muss also gar nicht erst ein neues USB-Mikrofon gekauft werden. Die integrierten Mikrofone sind sehr empfindlich und können gut genutzt werden, um Atmosphäre aufzunehmen. Wenn das Gerät als Mikrofon genutzt werden soll, ist ein Windscreen erforderlich. Auch bei Innenaufnahmen ist zum Beispiel ein Fell Rycote für ca. 30 Euro unbedingt empfehlenswert.

 

Samson G-Track

Samson G-Track
Das Mikrofon kostet ca. 160 €. Es zeichnet sich durch die integrierten Regler am Mikrofon aus. Sowohl Gain fürs Mikrofon, als auch die Lautstärke-Regelung für den Kopfhörerausgang sind individuell mit Hilfe von versenkbaren Drehreglern einstelbar. Der Mikrofonständer ist sehr stabil.

 

iRigMic HD2

iRigMic HD2
Dem iRigMic HD2 (ca. 120 €) hat einen Lightning und einen USB-A Kabel bei. Die Kopfhörerlautstärke und der Gain fürs Mikrofon sind einstellbar. Per Lightning-Kabel ist eine Aufnahme zum Beispiel auf dem iPad möglich. Empfehlenswert ist z.B. die Nutzung der Hindenburg-App. Diese ist sehr übersichtlich und auch für Kinder geeignet. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass die Datei direkt an einen PC oder ins Studio gesendet werden kann.

 

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2) Bestehende Mikrofone einbinden

Auch bestehende Mikrofone, die vielleicht auch nur als Ersatz im Keller liegen, können mit Hilfe von externen Soundkarten mit XLR-Anschluss sinnvoll eingebunden werden. Hier ein paar Möglichkeiten, wie das gelingen kann.

Behringer Xenyx302USB

Behringer Xenyx302USB
Das Behringer Xenyx302USB (ca. 45 €) ist preiswert, hat Cinch Ein- und Ausgänge und auch das Mikrofon und der Kopfhörer ist regelbar. Als Vor- und Nachteil gilt: die Qualität ist dem Preis angemessen.

IK Multimedia iRig Pre HD
Das iRig Pre HD (ca. 90 €) hat einen USB und einen Lightning-Anschluss, außerdem kann es mit Phantomspeisung 48V genutzt werden. Ein Handmikrofon ist mit XLR-Zugang anzuschließen. Ein weiterer Vorteil ist der Kopfhörerausgang am Gerät.

IK Multimedia iRig Pre
Das etwas preiswerte iRig Pre (ca. 35 €) hat einen TRRS-Anschluss für Smartphones (Android und frühere Generationen von Apple). Wie bei dem Pre HD sind sowohl die Phantomspeisung 48V und auch die Verbindung mit einem Handmikrofon über XLR möglich. Auch ein Kopfhörerausgang ist vorhanden.

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3) Wenn mehr Mikrofone benötigt werden

Wenn mehr Mikrofone benötigt werden, gibt es folgende Möglichkeiten.

Saramonic Smartrig
Bei dem Smartrig (ca. 140 €) lassen sich zwei XLR-Mikrofone anschließen. Ein großer Vorteil dabei ist, dass beide unabhängig voneinander ausgesteuert mit werden können. Auch ein Kopfhörer kann angeschlossen werden. Das Gerät ist ein handliches Minimischpult.

Mischpult Rodecaster Pro

Rodecaster Pro
Das Rodecaster Mischpult (ca. 550 €) bietet die Möglichkeit, dass gleich vier Mikrofone angeschlossen werden können, eine Phantomspeisung mit 48V ist möglich. Über acht verschieden programmierbare Sound-Pads lassen sich bis zu 64 Jingles / Sounds oder Songs abspielen. Das Gerät verfügt über USB und Bluetooth-Anschlüsse. Als Einspieler ist auch das Smartphone möglich. Ein SD-Kartenslot macht eine direkte Aufnahme ohne weitere Laptops oder Aufnahmegeräte möglich. Das erleichtert den mobilen Einsatz. Das Mischpult ist vor allem für die Produktion von Podcasts entwickelt worden, macht aber auch bei anderen Audioaufnahmen eine gute Figur.

Gute XLR-Mikrofone
Eine weitere Möglichkeit sind gute Reportagemikrofone. Bewährt haben sich z.B. das MD 46 (ca. 260 Euro) oder das MD 42 (ca. 200 Euro) von Sennheiser. Oder auch das Rode Reporter Mikrofon (ca. 130 Euro). Reportagemikrofone sind sehr unempfindlich und nehmen daher wenig Umgebungsgeräusche auf und lassen sich gut im Homeoffice einsetzen. Ein Nachteil ist, dass die Mikrofone recht teuer sind.

Rode Procaster

Das Rode Procaster (ca. 190 Euro) hat eine sehr gute Qualität. Es empfiehlt sich ein Aufbau mit Stativ und Spinne. Diese sind nicht im Preis inbegriffen. Mit Stativ, Windschutz und Spinne kommen noch etwa 135 Euro zudem Mikrofonpreis hinzu.

Ploppschutze oder Felle sollten immer genutzt werden

Selbstverständlich sollte für jedes Mikrofon ein Windschutz oder ein Fell genutzt werden!

 

 

 

 

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4) Smartphone

Wenn das Smartphone oder Tablet als Aufnahmegerät oder Mikrofon genutzt werden soll, dann kann das ein externes Aufsteckmikrofon direkt an das jeweilige Endgerät angeschlossen werden. Angebote dafür gibt es von verschiedenen Anbietern.

Für Smartphones mit Lightning-Anschluss gibt es verschiedene Möglichkeiten. Von Zoom gibt es das iQ 6 und iQ7. die liegen bei ca. 80 bis 90 Euro. Ein Vorteil dieser Mikrofone ist, dass sich die Lautstärke regeln lässt. Auch Rode hat für Smartphone mit Lightning-Anschluss etwas im Angebot. Das Rode Videomic ME-L (ca. 70 Euro).

Das Rode Videomic ME (ca. 60 Euro) kann für Smartphones mit TRRS-Anschluss genutzt werden. Alternativ wäre von Rode das smartLav+ Lavalier-Ansteckmikrofon für Smartphones eine Option. Preislich liegt das bei ca. 60 Euro.

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5) Fehlende oder kaputte Audio-Eingänge

Sharkoon USB-Soundeingänge (hinten USB-A, vorne USB-C)

Sollte an einem Gerät kein Mikrofoneingang vorhanden oder die Klinkenbuchse kaputt sein, gibt es je nach vorhandener USB-Buchse verschiedene Handlungsoptionen. Von Sharkoon gibt es das GamingDAC Pro S, der Kostenpunkt liegt bei ca. 30 Euro. Das Gerät verfügt über USB-A und eine TRRS-Buchse für Headsets. Möglich ist auch eine Nutzung mit Y-Adapter, mit dem dann ein Mikrofon (kleine Klinke) und ein Kopfhörer angeschlossen werden können.

Das Modell von Sharkoon mit USB-C ist das Mobile DAC (ca. 15 Euro). Auch hier gibt es eine TRRS-Buchse für Headsets.

Von Rode ist das Lavalier Go mit Klinken-Anschluss für u.a. Tablets eine weitere Möglichkeit. Das Gerät ist für ca. 60 Euro erhältlich.

Ein Beitrag von Andreas Meske.