DIY – UKW-Antenne bauen

Der Empfang an jedem Radioempfänger mit Antennenbuchse kaann mit einer einfachen, aber wirkungsvollen Radioantenne als Dipol verbessert werden. Aus einigen Metern SAT Kabel und einem RF-Stecker (für das Radio) hat man in einer Stunde mit einem Küchenmesser und Schraubenzieher eine gute Radioantenne gebastelt. Nach dieser Bauanleitung (und mit einem F-Stecker) lässt sich auch eine gute DVB-T Antenne für den TV Empfang herstellen.

 

Dauer: etwa eine Stunde
Werkzeug:
  • 1 Messer zum abisolieren,
  • 1 Schraubenzieher, klein, flach
Material:
  • 20-30 m SAT Koaxialkabel (je nach Strecke)
  • 1 RF Stecker (für DVB-T 1 x F-Stecker)

Schritt 1

Zuerst wird abgemessen und markiert. Man markiere vom Kabelanfang an gemessen, bei 75 cm. Das entspricht dann später 1,50 m Antennenlänge.

Schritt 2

Jetzt wird an der markierten Stelle vorsichtig ein ringförmiger Schnitt in die Isolation geschnitten und die Isolation dann abisoliert. Man zieht den „Schlauch“ auf der ganzen Länge von 75 cm nach hinten ab. Das 75 cm Stück ist „nackig“. Da ist dann das Abschirmgeflecht und die Abschirmfolie zu sehen. Tipp: Wenn die Isolation nicht in einem Stück abgeht, mehrere kleinere Stücke abisolieren.

Schritt 3

Jetzt friemelt man mit einem Schraubenzieher oder einem anderen spitzen Gegenstand ein Loch in das Abschirmgeflecht. Genau an der stelle, die abisoliert wurde.

Schritt 4

Nun wird das Innere des Koaxiakabels, den Mittelleiter und seine Isolierung, langsam durch dieses Loch gezogen. Siehe hier.

Schritt 5

Die entstehende Schlaufe wird nun vorsichtig aus dem Abschirmgeflecht gezogen. Das sieht etwa so aus . Wenn es nicht sofort geht, die Abschirmung etwas zusammenschieben. Das Abschirmgeflecht darf nicht vom Kabel abreissen oder gar entfernt werden. Dann weiter an der Schlaufe ziehen, bis alles raus gezogen ist.

Schritt 6

Wenn das Kabel auf den 75 cm getrennt ist erhält man zwei Dipol-Arme. Der eine Arm besteht aus dem Abschirmgeflecht. Der andere Arm besteht aus dem Innenleiter mit der Isolationschicht. Die überflüssige Aluminiumfolie muss entfernt werden, sie wird nicht mehr gebraucht und ist im Weg. Das ist schon die Antenne! Die Alufolie muss noch ab.

Schritt 7

So sollte die Antennenbasis jetzt aussehen die im Dachboden horizontal frei aufgehängt wird. Man zieht beide Antennen Pole wie ein ‚T‘ auseinander. Die Antenne wird aufgespannt wie eine Leine. Der gespannte Antennen-Dipol darf ruhig, in der Mitte am Kabel, etwas durchhängen oder an manchen Stellen geknickt oder schräg gespannt werden. Auch kurze Knoten in den Dipolenden sind machbar wenn es dadurch besser hält. Die Antenne ist jetzt schon fertig. Es darf aber kein Metallmast oder andere Leitungen direkt in der unmittelbaren Nähe (10-20 cm) sein oder gar die Antenne berühren. (Gilt nicht für die Reiszwecken oder Nägel, die sind zu klein.) Auch nicht flach auf einer Steinwand o.ä. aufspannen, sondern möglichst frei im Raum spannen. Der Dipol kann einfach mit etwas Bindfaden zu entfernten Befestigungpunkten hin verlängert werden.

Schritt 8

Am besten hängt man eine Antenne so hoch wie möglich auf um so besser ist der Empfang. Also auf dem Dachboden. zwischen den Holzsparren. So bekommt man das Antennenkabel vom Dachboden ins Zimmer: Man sucht auf der Dachseite, wo auch das Zimmer ist, eine Dachluke oder einen Luftspalt im Dach. An diesen Stellen wo man Tageslicht im Dach durchscheinen sieht, kann man auch ein Kabel (OHNE Stecker!) durch die Schindeln schieben. Das im Dachboden befestigte Koaxialkabel wird dann einfach von der Dachluke aus, mit viel Schwung, vom Dach geworfen. *NICHT auf das Dach steigen!* Das Kabel baumelt dann über die Dachrinne an der Aussenwand herunter. Von dort wird es z.B. mit einem Besen wieder „eingefangen“ und zu dem Fenster des Zimmers gezogen. Am Beispiel einer Dachluke könnte der Kabelverlauf so aussehen.

Schritt 9

Am Fenster wird dann mit der ein Loch (8 mm) in den Fensterrahmen gebohrt. Und das Antennenkabel hindurchgezogen. Keine Sorge, mit etwas Tuben-Silikon aus dem Baumarkt lässt sich das Loch im Fensterrahmen jederzeit wieder sauber schliessen, lieber Vermieter. Die Kabelschlaufe sollte draussen tiefer, als das Loch liegen, damit das Regenwasser abtropfen kann und nicht durch das Loch läuft! Wer Glück hat, wohnt in einem Altbau mit stillgelegten Ofen-Kaminschächten (wg. Zentralheizung). Dort hindurch lassen sich Antennen-Kabel völlig unsichtbar durchs ganze Haus verlegen ohne Umweg über das Dach, oder aussen herum.

Schritt 10

Zuerst wird mit dem Messer, ein kleines Stück ca. 1,5 cm vom Koaxkabelende abisoliert. Das Abschirmgeflecht wird nach hinten weg geklappt. Die Schraubkappe wird auf das Kabel aufgeschoben. Und die Metallklammer wird auf das Abschirmgeflecht aufgeschoben. Nun wird noch der vordere Teil des Mittelleiters mit einem Messer abisoliert. Achtung! Keines der feinen Abschirmgeflechtdrähte darf den Mitteleleiter berühren. Nun schraubt man mit dem Schraubendreher den Mittelteil des Steckers auf den abisolierten Mittelleiter fest.

Schritt 11

Zum Schluss wird die Schraubkappe mit dem Vorderteil des Steckers verschraubt. Dabei drückt sich im Inneren, die kleine Metallklammer in das Kabel und dient so als Zugentlastung. Der Kunstoffüberwurfring wird zusammengeschraubt. Nun kann der Stecker an jedem Stereoanlagen Tuner oder alten Röhrenradio angeschlossen werden. Mit dem einfachen Halbwellen Antennendipol erreicht man noch entfernte Sender, die man vorher nicht oder nur schlecht empfangen konnte.

Schritt 12

Mit diesem Bauprinzip lassen sich Antennen für alle Frequenzen herstellen. Auch eine DVB-T Antenne für den digitalen Fernsehempfang lässt sich so herstellen, wenn man die Antennenlänge zur benutzten Frequenz ausrechnet.
m = die Lange 142500 = halbe Lichtgschwindigkeit freq/Khz = Die Empfangsfrequenz in Kiloherz V = der Verkürzungsfaktor (mal 0,98) Der Dipol sollte für den Radioempfang immer horizontal aufgehängt werden. Und mit der Längsseite zum Sender zeigen. Je höher die Antenne hängt um so besser. Dann bekommt man auch den Lieblingssender wieder rauschfrei in Stereo Qualität.

Ein Beitrag von Christoph Cech.

Fotos und Skizze: Christoph Cech